Bereits vor der 'Wende' konnte ich diverse Länder und Städte - natürlich alle in östlicher Richtung gelegen und in Begleitung meiner Erziehungsberechtigten - besuchen. In einigen dieser Länder konnte ich das in der Schule gelernte Russisch sogar gebrauchen - in den meisten Fällen jedoch nicht. Die Vorwende-Reisen führten mich zu folgenden Zielen:

Mein Arbeitgeber hat letztes Jahr einen Vertriebswettbewerb veranstaltet und eine der Filialen, welche ich betreue, hat diesen in ihrem Vertriebsgebiet gewonnen - und mich auf die gewonnene Reise nach Sardinien eingeladen. 

Sardinien war wirklich toll. Wir sind von Hannover aus mit Lauda Air geflogen, war angenehm und überraschend gutem Flugzeugessen. Das mit der Abendveranstaltung hatte ich überlesen - aber zum Glück hatte ich eine schwarze Jeans und ein Hemd mit - musste mir nur 'ne Krawatte borgen. Der Flug aus FFM kam dann verspätet an, weil man 4 Gepäckstücke zuviel gezählt hatte...also alle raus, jeder zu seinem Gepäck und siehe da...es stimmt alles. Na ja und ohne Vorstand ging natürlich nix los.

In der Zwischenzeit haben wir uns ein Bier an der Strandbar gegönnt und wurden von den Preisen des 5-Sterne-Hotels kalt erwischt: 6,60 Euro für eine 0,33 Literdose Bier! Dann Siegerehrung - wegen des Verzugs alles kurz und bündig - und dann zum Buffet. Essen war gut, man musste aber 30 bis 40 Minuten an jedem Buffet (warm/kalt/Süßspeisen) warten, da es immer nur eine Anlaufstelle gab und schließlich über 700 Personen essen wollten. Und dann an die Bar, mit den Kollegen quatschen und feiern bis früh um zwei.

Am nächsten Tag war Strand und Sonne angesagt - Banane fahren, Boccia spielen, tauchen, segeln, Jetski fahren, Beachvolleyball, Fußball... jeder konnte machen was er wollte oder auch einfach nur in der Sonne am Strand liegen. Ich hab' mir dann eine Massage verpassen lassen - die Bank hat aus Bayern 30 Masseure/Physiotherapeuten einfliegen lassen, die dann den ganzen Tag massiert haben - echt Klasse.

Abends gabs dann den Besuch auf der Ranch - erst die Reitervorführungen, dann das Buffet, welches in 10 Minuten leer war - die sind einfach nicht hinterhergekommen mit dem nachfüllen. :-( Das Fleisch wurde den Kellnern vom Tablett gerissen, bevor diese die Buffettische erreichten, da die Leute Hunger hatten und vorher schon eine Stunde den Grill beobachten konnten - der war draußen, wo auch die Reiterspiele stattfanden. Der Clou war dann, dass es für 730 Leute genau 2 Damen- und zwei Herrenklos gab! :-)) Die Schlangen kannst Du Dir vorstellen! Auch bei den Herren, da rund herum alles hell erleuchtet war. Nach dem Essen gab es Disko, bin dann halb vier ins Bett.

Am Sonntag noch ein kurzer Ausflug nach Nora, einer Ausgrabungsstätte einer historischen Stadt, früher byzantinisch - mit Thermen, Säulen, Theater ... tote Steine eben. Und dann direkt zum Flughafen und wieder zurück. Ein erlebnisreiches Wochenende, welches wirklich Spaß gemacht hat.

Gebucht haben wir den Urlaub bei Lumera-Reisen, von der Organisation hat alles gut geklappt - Flugtickets, Mietwagenvoucher und Hotelvoucher erreichten uns pünktlich und die Abwicklung vor Ort hat auch geklappt. Unser Miietwagen war ein SEAT Arosa mit 50 PS - dies ist mit Blick auf die steil ansteigenden Straßen Madeiras nicht wirklich viel, aber ausreichend. Zwischendurch versagte zwar die Handbremse, aber das wurde kurzfristig vom Vermieter repariert - zum Glück, denn ohne Handbremse ist man dort aufgeschmissen, da man oft am Berg anfahren muss. Später hatten dann noch Fensterheber und der linke Blinker einige Aussetzer, aber wir hatten keine Lust, den Urlaub noch mal für einen Werkstattbesuch zu unterbrechen.

Morgens wurden wir auf unserem Balkon von tollen Sonnenaufgängen begrüßt: Mal brachen die Sonnenstrahlen durch, mal wurden Wolken von der Sonne toll in Szene gesetzt. Dann haben wir auf diversen Wandertouren die Insel erkundet. Die Naturkulisse war beeindruckend, bei Wanderungen an der Steilküste konnte man von oben oft die tolle Brandung bestaunen. Bei den Wanderungen im Inneren der Insel gab es tolle Aussichten ins Tal und viele schöne Momente in der Natur: viel Dickicht, tolle Bäume, interessante Pflanzen, schöne Blüten, immer wieder Eidechsen und gelegentlich gelang mal ein schönes Detailfoto. Nach den Wandertouren konnten wir noch im großen Meerwasser-Pool in der Nähe unseres Hotels entspannen - das war schön! Im Meer konnte man aufgrund der schönen aber rauen Küste nicht baden.

Der Madeira-Wein (hier ein Bild im Rohzustand) war lecker - abends haben wir uns immer ein gutes Restaurant gesucht, auch wenn wir dazu in den nächsten Ort fahren mussten, da die vier Restaurants in unserem Dorf nicht sooo toll waren. Tomatensuppe mit Ei, Thunfisch, Degenfisch und Fleischspieße waren als typische madeirische Gerichte sehr schmackhaft. Das Frühstück im Hotel war nicht so schmackhaft, da die Marmeladen den gesamten Urlaub über zwei bis sechs Wochen über dem Mindesthaltbarkeitsdatum waren, die angebotenen Joghurts ungekühlt gelagert wurden und die Spiegel- und Rühreier im Öl schwammen. In der zweiten Urlaubswoche sind wir daher auf Müsli, hartgekochte Eier, Honig und Käsebrötchen umgestiegen. 

Aber trotz dieser kleinen Wermutstropfen war es ein schöner Urlaub. Wir sind gut erholt, mit vielen Fotos und neuen Eindrücken sehr entspannt zurückgekommen.